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Wettbewerb in der Musik. Ö1 Radiokolleg. Oktober 2022

Teil1 Wer Musik macht, spielt nicht nur für andere, sondern auch VOR anderen. Prüfungen, Probespiele, Wettbewerbe – Musiker:innen müssen sich messen, müssen messbar sein. Wie fühlt es sich an, ständig der Bewertung ausgesetzt zu sein? Wieviel Disziplin braucht ein Musiker, eine Musikerin, wenn das Scheitern immer präsent ist? Gibt es eine Musikkarriere ohne Prüfung und Wettbewerb?

Das Vorspielen begleitet jeden, der ein Musikinstrument spielt und den Weg des Musikers, der Musikerin, einschlagen will. Vorspielen heißt nicht nur ein Konzert spielen, sondern auch Prüfungen bestehen. Das beginnt schon sehr früh – schon an der Musikschule. Es gilt, trotz nervlicher Anspannung, die bestmögliche persönliche Leistung zu zeigen. Für manche ist das selbstverständlich, für andere eine Qual, verbunden mit Angst vor dem Versagen, Angst vor der Zukunft, Angst Fehler zu machen, der Angst vor der Angst – egal ob als Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, egal ob in der Musikschule, an der Hochschule oder im internationalen Musikwettwerb.

Teil2 Studierende an den Musikhochschulen sind einer ständigen Prüfungssituation ausgesetzt: Sie müssen Aufnahmetests und Übertrittsprüfungen absolvieren und ein gutes Abschlussexamen hinlegen. Der Druck am Musikmarkt wird nämlich immer größer. Der Markt ist global und vor allem am Klassikmarkt ist der Kampf um einen Job gnadenlos. Die Folge: Die Hochschulen reagieren auch darauf, indem Mentalcoaches mit Studierenden Auftrittssituationen trainieren, Visualisierungstechniken und Entspannungsübungen lehren, den Körper und das Bewusstsein schulen, um überhaupt eine Chance am Musikmarkt zu haben. Ein Mentalcoach vom Mozarteum in Salzburg und Studierende verschiedener Musikhochschulen in Österreich sprechen von ihren Erfahrungen.

Teil3 Um in einem Orchester zu spielen, egal ob in einem Jugendorchester oder dem Radio Symphonieorchester, muss jeder angehende Orchestermusiker, jede angehende Orchestermusikerin, die Hürde des Probespiels schaffen. Es ist wie ein Nadelöhr, das es zu durchzwängen gilt. Mehrere Runden sind zu bestehen, unterschiedliches Repertoire – vom klassischen über das romantische bis hin zum zeitgenössischen – ist zu präsentieren, dazu kommen schwierigste Passagen aus der Orchesterliteratur. Vorbereitet werden Musiker:innen im Studium oder in einer Orchesterakademie. Doch das ist lange noch kein Garant für eine Stelle. Viele probieren es jahrelang und scheitern trotzdem. Gibt es einen Weg aus dem Probespiel-Dilemma? Eine Reportage vom RSO, dem Radio Symphonieorchester in Wien, und den Teilnehmer:innen der Orchesterakademie.

Teil4 Internationale Musikwettbewerbe sind oft das Sprungbrett für eine Karriere. Die Teilnehmer:innen müssen ein enormes Pensum vorbereiten und das dann Runde für Runde präsentieren. Eine einflussreiche Jury bewertet. Für einzelne gibt es Ruhm und Ehre und ein oft fürstliches Preisgeld. Wettbewerbe sind regelrechte oft Wettstreite, die mit der Liebe zur Musik nicht mehr viel zu tun haben. Der Wettbewerb mutiert zum kompetitiven Sich-Messen, ähnlich wie im Sport. Wer spielt virtuoser, schneller, besser?
Doch Wettbewerbe haben auch ihre Faszination. Warum dem so ist, berichtet Verena Gruber in einer Reportage vom Fritz Kreissler Violinwettbewerb in Wien.

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